Umgestaltung eines zentralen städtischen Platzraumes
Görlitz, 2002

Am „Dicken Turm“ befand sich früher eines der Stadttore von Görlitz. Nach dem Schleifen der Festungsanlagen wurde hier der Marienplatz angelegt, heute an der Schnittstelle zwischen Altstadt und gründerzeitlicher Vorstadt gelegen. Nachdem der Platz jahrzehntelang durch die hier entlangführenden Straßen sowie ein Feuerlöschbecken geprägt war, entstand mit der Umgestaltung ein urbaner Raum, der sowohl eine hohe Aufenthaltsqualität bietet, als auch verschiedenste Nutzungen wie z.B. Feste und Märkte möglich macht.

Mit dem neu geschaffenen Wasserband wird das Motiv des historischen Wallgrabens aufgegriffen und in eine urbane Form transformiert. Form und Materialität des Beckens beziehen sich auf die natürlichen Bachläufe der Umgebung, welche meist ein Geröll aus Granit- und Basaltgestein mitführen. Die Wassertechnik ist als Umlaufsystem konzipiert, Sprudel- und Spritzdüsen erzeugen ein wechselndes, über eine Zeituhr gesteuertes Wasserbild.

Im südlichen Bereich bietet ein Dach aus flach geschnittenen Linden einen schattigen Raum an heißen Tagen. Speziell konstruierte Bänke mit klappbaren Lehnen gestatten das Sitzen in zwei Richtungen und bieten die Möglichkeit, mit dem Nachbarn auf originelle Weise Kontakt aufzunehmen.

Der robuste Steinbelag ermöglicht eine multifunktionale Nutzung und ist selbst für schwerste Fahrzeuge befahrbar. Im Alltag ist der Marienplatz zu einem beliebten Treffunkt geworden, vor allem die Schüler des nahegelegenen Gymnasiums nutzen ihn auch als Pausenraum.

Bauherr: Stadt Görlitz
Fläche: 0,5 ha
Wettbewerb (1. Preis): 2000
Fertigstellung: 2002
Bild 1 und 2: Claudia Beger