Umgestaltung eines zentralen urbanen Freiraumes
Halle, 2006

Nach der Wegnahme der früheren Umbauung des „Roten Turms“ und der damit möglich gewordenen Umverlegung der Straßenbahntrassen konnte der Marktplatz der Stadt Halle grundlegend umgestaltet werden. Das Konzept nimmt dabei sowohl auf den städtebaulichen Raum mit der Fehlstelle des ehemaligen Rathauses wie auch auf die funktionellen Ansprüche Bezug. So entstanden auf dem Platz eine neue Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs und ein neues System der Marktversorgung. Eine robuste, multifunktional nutzbare Oberfläche überspannt die Fläche und ermöglicht vielfältigste Nutzungen. Die Geschichte der Stadt Halle gründet sich auf eine geologische Besonderheit, die als „Hallesche Markplatzverwerfung“ direkt unter der Platzoberfläche lokalisiert ist. Mit dem skulpturalen Element des „Geoskopes“ wird dieses Thema aufgegriffen. Über ein „Okular“ erhält der Betrachter Einblick in die Erdschichten und bekommt einen visuellen Eindruck von der Überschiebung der Gesteine Bundsandstein und Rotliegendes.

Die in dieser geologischen Zone emporsteigende Sole wurde jahrhundertelang an verschiedenen Orten gewonnen und bildete die Grundlage für den Wohlstand der Stadt. Auf diesen Aspekt bezieht sich der im Rahmen des Konzeptes als „Goldsole“ neu entworfene Marktbrunnen. Aus goldfarbenen Schlitzen tritt Salzwasser an die Oberfläche und bietet eine direkte Erfahrung naturwissenschaftlicher und geschichtlicher Zusammenhänge.

Die Umgestaltung des Marktplatzes war von einer breiten Bürgerbeteiligung gekennzeichnet. Neben den klassischen Diskussionsveranstaltungen war vor allem die zweimal erscheinende „Marktplatzzeitung“ ein wichtiges Informationsmedium. Während der Bauarbeiten wurde die Planung in einer „Red Box“, einem am Rand der Baustelle installierten Info-Kubus, erläutert.

Bauherr: Stadtverwaltung Halle (Saale)
Fläche: 2,3 ha
Wettbewerb (1. Preis): 2003
Fertigstellung: 2006

Bürgerbeteiligung

Die Umgestaltung des Marktplatzes in Halle/Saale war von einer breiten Bürgerbeteiligung gekennzeichnet. Neben den klassischen Diskussionsveranstaltungen war vor allem die zweimal erscheinende „Marktplatzzeitung“ ein wichtiges Informationsmedium. Während der Bauarbeiten wurde die Planung in einer „Red Box“, einem am Rand der Baustelle installierten Info-Kubus, erläutert.