Der Blasewitz-Grunaer Landgraben in Dresden weist ein homogenes Trapezprofil mit steilen Böschungen (1:1,5) und einer schmalen Sohle auf. Direkt im Anschluss der Böschungsoberkante schließt sich die dichte Wohnbebauung des Stadtteils Blasewitz an. Die Ufer waren vollständig mit Sandsteinblöcken verbaut, es fehlte an einer Beschattung des Gewässers sowie naturnahen Ufer- und Sohlstrukturen. Auf einem kurzen Abschnitt zwischen zwei Brücken im Stadtteil Blasewitz wurde ein Projekt zur Renaturierung des Baches umgesetzt.
Ziel der Renaturierung war der Abbruch der Befestigungen im Gerinne sowie eine maximal mögliche Profilaufweitung, um die Pflanzung von querschnittsreduzierenden Gehölzen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde das rechte Ufer wurde auf eine Neigung von 1:2 abgeflacht. Der resultierende Höhenversatz zum Bestand wurde mit einer Mauer aus Winkelstützen abgefangen. Um die Gewässerunterhaltung zu erleichtern wurde an der Böschungsoberkante des abgeflachten Ufers ein Pflegeweg angelegt.
Auf dem linken Ufer wurde die steile Böschung von 1:1,5 beibehalten, die Sandsteinblöcke wurden jedoch entfernt und durch eine Erosionsschutzmatte mit Weidensteckhölzern ersetzt. Zur strukturellen Aufwertung der Sohle wurden Totholzstubben und Findlinge eingebracht, die als Strömungslenker eine Varianz in der Fließgeschwindigkeit erzeugen. Zum Schutz vor Sohlerosion wurde Grobkies eingebracht, der auch im Hochwasserfall lagestabil bleibt und gleichzeitig ein hochwertiges Habitat für Lebewesen des hyporheischen Interstitials (Durchströmte Bodenzone) bietet.
Für eine Beschattung des Gewässers sorgen neu angepflanzte Erlen, Eschen, Haselnuss- und Holundersträucher. Bis die Gehölze ihre volle Wirkung entfalten können, ist die Mahd von Gräsern und Unkraut in der Sohle sowohl wie an den Ufern notwendig. Auch der Neophyt „japanischer Knöterich“ hat sich im Abschnitt breit gemacht, dieser ist nur mit einem konsequenten Rückschnitt und der Beschattung der betroffenen Fläche eindämmbar. Nach Abschluss der Entwicklungspflege wird die weitere Unterhaltung des Gewässers durch die Stadt Dresden gewährleistet.
Fertigstellung: 2023




Baustelle


